DMX-Modul:Bedienungsanleitung: Unterschied zwischen den Versionen
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Es ist deshalb sehr wichtig bei einer Ansteuerung von sicherheitsrelevanten Geräten grundsätzlich eine zweite Möglichkeit vorzusehen diese abschalten zu können (z.B. Unterbrechung des Stromanschlusses, ..). Außerdem sollten diese Geräte mit dem Bewusstsein verwendet werden, dass das sonst mit dem PyroNeo-System übliche Level an Sicherheit bei einer solchen ungesicherten Übertragung nicht gewährleistet werden kann. Es sollte daher im Umgang mit diesen Geräten grundsätzlich davon ausgegangen werden dass Fehlauslösungen möglich sind. | Es ist deshalb sehr wichtig bei einer Ansteuerung von sicherheitsrelevanten Geräten grundsätzlich eine zweite Möglichkeit vorzusehen diese abschalten zu können (z.B. Unterbrechung des Stromanschlusses, ..). Außerdem sollten diese Geräte mit dem Bewusstsein verwendet werden, dass das sonst mit dem PyroNeo-System übliche Level an Sicherheit bei einer solchen ungesicherten Übertragung nicht gewährleistet werden kann. Es sollte daher im Umgang mit diesen Geräten grundsätzlich davon ausgegangen werden dass Fehlauslösungen möglich sind. | ||
− | = DMX- | + | == Funktionsweise des DMX-Moduls == |
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+ | Das DMX-Modul dient dazu eine oder mehrere vorgefertigte Sequenzen aus DMX-Kanaldaten, passend zur jeweiligen pyrotechnischen Show, auszugeben. Es ähnelt in seiner Funktionsweise dem Audiomodul mit dem wichtigen Unterschied das hier nicht nur eine Audiodatei gleichzeitig wiedergegeben werden kann sondern eine Mischung aus unterschiedlichen DMX-Sequenzen "abgespielt" werden kann. Hierzu wird zunächst die gewünschte Funktion während einer Show durch eine entsprechende Planungssoftware (z.B. SkyConductor) festgelegt. Diese Planungsdaten werden anschließend zusammengefasst und in einem kompakten Format auf einer SD-Karte abgespeichert. | ||
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+ | Das DMX-Modul wird am Sender angelernt und die entsprechende SD-Karte wird eingelegt. Während der Show werden die vorher abgespeicherten Daten von der SD-Karte geladen und passend zum aktuellen Ablauf in DMX-Steuerinformationen umgesetzt, welche dann per Kabel an die Effektgeräte übertragen werden. Diese setzen die vorher geplanten Abläufe dann in entsprechende Effekte um. | ||
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+ | == Sequenzen == | ||
+ | Intern verwendet das DMX-Modul eine feste Menge an Steuersequenzen. Diese entsprechen weitgehend den bereits bekannten Sequenzen wie sie auch in den Zündmodulen und im Commander verwendet werden: Es sind kleine Mini-Shows. Jede Sequenz besteht aus einer Folge von Befehlen die dazu führen dass entweder ein bestimmter Wert auf einem DMX-Kanal ausgegeben wird, die Ausführung der Sequenz für eine bestimmte Dauer pausiert wird oder eine andere Steuerfunktion ausgeführt wird. Im DMX-Modul können zur Zeit bis zu 30 Sequenzen gleichzeitig abgearbeitet werden (Sequenz 0 = automatische Show, Sequenzen 1 - 4079 = manuelle Sequenzen, 4080-4090 = Reserven). Diese "gewöhnlichen" Sequenzen lassen sich ganz normal über einen Sender ansteuern und während einer Show auslösen. | ||
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+ | === Sondersequenzen === | ||
+ | Zusätzlich zu den über den Sender abrufbaren Showsequenzen werden vom DMX-Modul zu besonderen Zeitpunkten jedoch auch rein interne Sondersequenzen ausgeführt die sich auf die angeschlossenen Geräte auswirken. Als prominentes Beispiel soll hier die Scharf-Schaltung des Systems herhalten: Zu diesem Anlass wird vom DMX-Modul die Scharfschalt-Sondersequenz ausgeführt welche dafür sorgt, dass z.B. der oben bereits erwähnte Scharfschalt-Kanal von Geräten die mit solch einer Funktion ausgestattet sind entsprechend angesteuert wird. Ebenso gibt es eine Sondersequenz, die dafür sorgt, dass beim Pausieren einer Show sämtliche Geräte bei denen dies erforderlich ist, in eine Sicherheitsposition gefahren werden können. | ||
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+ | === Servicesequenzen === | ||
+ | Neben diesen Sondersequenzen gibt es noch zusätzliche Sequenzen welche der Verwaltung und dem Service von bestimmten Geräten dienen und sich menügesteuert direkt am DMX-Modul aufrufen lassen. Diese Sequenzen bezeichnen wir als Servicesequenzen. So wäre z.B. für einen Flammenprojektor eine Servicesequenz welche testweise einen kurzen Flammenstoß erzeugt oder eine Servicesequenz zum Entlüften des Gerätes nach der Show denkbar. Diese Möglichkeiten sind jedoch immer davon abhängig, welche Daten in der Gerätedefinition der jeweiligen Planungssoftware hinterlegt wurden. Alle in einer Steuerdatei enthaltenen Servicesequenzen lassen sich über das Menü des DMX-Moduls abrufen. | ||
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+ | == Scharf-Schaltung und Panik-Modus == | ||
+ | Das DMX-Modul ist mit einer Funktion ausgerüstet, die im Fall einer Unscharf-Schaltung alle während einer Show vorgenommenen Kanaländerungen augenblicklich zurück nimmt. Zu diesem Zweck werden sämtliche DMX-Kanalwerte im Moment des Scharf-Schaltens zwischengespeichert und beim unscharf schalten wiederhergestellt. Außerdem werden beim unscharf schalten alle noch laufenden DMX-Sequenzen abgebrochen, welche nicht als "darf auch unscharf laufen" markiert sind. Im Gegensatz dazu wird bei der Benutzung der Panik-Funktion am Sender nur temporär auf den Zustand vor dem scharf schalten gewechselt. Sobald der Panik-Modus verlassen wird, wird zum Zustand zurück gekehrt der vorliegen würde wenn die Show ganz normal fortgesetzt worden wäre. Sequenzen laufen also auch während des Panik-Modus im Hintergrund weiter, die entsprechenden Kanaldaten werden jedoch erst ausgegeben wenn der Panik-Modus verlassen wird. | ||
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+ | Vor allem die komplette Rückkehr zum Unscharf-Modus kann zu ungewollten Effekten führen: Wenn der "Scharf"-Kanal eines Flammenprojektors in der Show bei Zeit 0 einmalig auf 100% gesetzt wird, in der Show aber einmal unscharf und anschließend wieder scharf geschaltet wird ist der Scharfschalt-Kanal anschließend auf 0% - der Flammenprojektor wird danach nicht mehr weiter arbeiten. Solche Scharfschalt-Kanäle sollten also nur unmittelbar vor der Auslösung gesetzt werden ODER direkt in die Scharfschalt-Sequenz eingebunden werden. Dies ist jedoch von der verwendeten Software und der Gerätedefinition abhängig. | ||
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+ | Für Geräte, welche keiner Scharfschaltung bedürfen und welche durch den Wechsel zwischen einem scharfen und unscharfen System nicht beeinflusst werden sollen lassen sich DMX-Kanäle definieren deren Zustand durch das unscharf schalten nicht überschrieben werden soll. Dies muss entsprechend über die Gerätedefinition des Effektgeräts festgelegt werden. | ||
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+ | == Scharf-Sperre == | ||
+ | Für jeden DMX-Kanal kann über die DMX-Showdatei auf der SD-Karte festgelegt werden, dass der Kanal nur angesteuert werden darf wenn das System scharf geschaltet ist. In diesem Fall wird der Kanal unabhängig von der internen oder externen Einstellung so lange auf 0 (=Standardwert) gehalten, bis das System scharf geschaltet wird. Im Anschluss verhält sich der Kanal wie alle anderen Kanäle die nicht in diesem Modus sind. Für Kanäle mit Scharf-Sperre wird also verhindert, dass sie vor der Scharf-Schaltung überhaupt angesteuert werden können. Dadurch, dass das DMX-Modul diesen Kanal auch dann nicht ausgibt, wenn ein vorne angeschlossenes Lichtpult den Kanal ansteuert ist somit ein effektiver Schutz vor potenziell gefährlichen Bedienungsfehlern gewährleistet. | ||
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Allgemein kommt die Funktionsweise des "(w/locks)"-Modus nur im scharf geschalteten Modus zum tragen und überschreibt dann den eingestellten Modus. Dabei werden jedoch nur DMX-Kanäle überschreiben und exklusiv vom DMX-Modul intern gesteuert die in einer Sequenz beschrieben wurden. | Allgemein kommt die Funktionsweise des "(w/locks)"-Modus nur im scharf geschalteten Modus zum tragen und überschreibt dann den eingestellten Modus. Dabei werden jedoch nur DMX-Kanäle überschreiben und exklusiv vom DMX-Modul intern gesteuert die in einer Sequenz beschrieben wurden. | ||
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Im Falle einer Eingabe/Auswahl kann die aktuelle Selektion (der ausgewählte Wert) über Hoch/Runter verändert werden. Die nächste Eingabestelle wird, im Fall von numerischen Eingaben, über die "Rechts"-Taste ausgewählt. Wenn die Eingabe abgeschlossen ist, wird die OK-Taste betätigt um die Eingabemaske zu verlassen. | Im Falle einer Eingabe/Auswahl kann die aktuelle Selektion (der ausgewählte Wert) über Hoch/Runter verändert werden. Die nächste Eingabestelle wird, im Fall von numerischen Eingaben, über die "Rechts"-Taste ausgewählt. Wenn die Eingabe abgeschlossen ist, wird die OK-Taste betätigt um die Eingabemaske zu verlassen. | ||
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Version vom 2. September 2015, 13:18 Uhr
Links zum DMX-Modul: → Kurzbeschreibung → Bedienungsanleitung → FAQ → Pläne und Dateien → Aufbauanleitung → Preisliste
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Inhaltsverzeichnis
Ein/Ausschalten
Zum Einschalten des DMX-Moduls berühren Sie die mit "ON" bezeichnete Funktionsfläche rechts vom Display. Das DMX-Modul schaltet sich nun ein. Zum späteren Ausschalten berühren Sie erneut die Funktionsfläche "ON" und halten Sie den Magnetstift dort für länger als eine Sekunde. Die Displaybeleuchtung und die LED erlöschen. Auf dem Display erscheint "Turning off". Entfernen Sie nun den Magnetstift. Das Zündmodul wird ausgeschaltet.
Falls das Modul z.B. durch eine unvollständig aufgespielte Firmware nicht mehr reagieren sollte, kann es im Normalfall über einen Notfall-Mechanismus trotzdem abgeschaltet werden. Dazu halten Sie die "ON"-Funktionsfläche mit dem Magnetstift für mehr als 10 Sekunden.
Bedienfeld
Das Bedienfeld links des Displays enthält fünf verschiedene Funktionsflächen. Über diese können Sie einen Punkt in einem Menü auswählen sowie einen einzugebenen Wert erhöhen/erniedrigen. Im Grundzustand des Moduls (außerhalb des Menüs) haben die Tasten die folgende Bedeutung:
Taste | Funktion |
---|---|
Hoch | (Keine) |
Runter | (Keine) |
Links | (Keine) |
Rechts | (Keine) |
OK | Menü aufrufen |
Auf der rechten Seite befindet sich die Ein- bzw. Ausschaltfläche. Diese Fläche können Sie auch benutzen, um die Hintergrundbeleuchtung des Displays zu aktivieren (kurz antippen).
Display
Im großen Display mit 132 x 32 Pixeln werden im Grundzustand verschiedene Systemzustände angezeigt. Die Anzeige wechselt dabei je nach Systemzustand (Grundzustand, scharf geschaltet). Hier eine Auswahl der möglichen Anzeigen:
Grund-/Abspielzustand
Im Grundzustand und während einer laufenden Show zeigt das Modul Informationen zu diversen Systemzuständen an (Bild 1 und 2). In der ersten Zeile erfolgt die Anzeige des Showzustandes (Play, Pause, Stopp) mit der aktuellen Showzeit und dem Timecode-Empfang (Uhrensymbol). Darunter werden Informationen zu den laufenden Sequenzen eingeblendet. Im unteren Bereich des Bildes erfolgt die Einblendung diverser Modulparameter (Modul-ID, Modulnummer und angelernter Systemcode). Im mittleren bis rechten Bereich werden Informationen zum DMX-Modus und dem DMX-Empfang angezeigt. Das obere Symbol zeigt dabei den DMX-Empfang von einem eventuell vorher angeschlossenen Lichtpult an, im unteren Bereich dieses Feldes wird der eingestellte Mischmodus angezeigt. Im ganz rechten Feld erfolgt die Statusanzeige zum Funkempfang und zur Akkuleistung. Die Anzahl der "Funkwellen" die vom der Antennensymbol abgehen zeigt dabei die Funkqualität an, eine gepunktete Antenne bedeutet dass das Modul im Kabelmodus ist. Die Anzeige des Akkustandes erfolgt durch den im Batteriesymbol eingeblendeten grafischen Balken.
Systemparameter
Im Wechsel mit dem Grundzustand werden in einem zweiten Bild (Bild 3) die wichtigsten Systemparameter angezeigt. In der oberen Zeile wird die eingestellte Modulnumer und der Systemcode angezeigt, in der zweiten Zeile die ID des Geräts. Darunter folgt die Angabe der eingestellten DMX-Steuerdatei und darunter Systemmeldungen wie hier die Anzahl der geladenen DMX-Sequenzen.
Scharf-Modus
Im Scharf-Modus leuchtet die LED in rot. Die rote LED kann auch als Hinweis für anwesendes Personal dienen, dass die Show unmittelbar bevor steht.
Schlaf-Modus
Während sich ein DMX-Modul im Schlaf-Zustand befindet, werden durchgehend seine Modulnummer und die Modul-ID angezeigt, so dass das Modul weiterhin einfach identifiziert werden kann.
DMX-Funktionen
Über das DMX-Protokoll lassen sich beim DMX-Modul die eigentlichen Effekte ansteuern. Es stellt damit die zentrale Ausgabefunktion des DMX-Moduls dar und dementsprechend ist es wichtig, die Funktionsweise der Datenübertragung per DMX in den Grundzügen zu verinnerlichen.
Wichtige Hinweise & DMX-Basics
Das DMX-Protokoll wurde ursprünglich entwickelt, um Bühnenbeleuchtung (Scheinwerfer, Moving-Lights, etc) anzusteuern. Es ermöglicht die Informationsübertragung von bis zu 512 Steuerkanälen bis zu ca. 40 Mal pro Sekunde. Jeder Steuerkanal kann dabei mit einem Wert von 0-255 (bei manchen Lichtpulten vereinfacht als 0%-100% ausgedrückt) belegt werden. Angeschlossene Scheinwerfer, Effektgeräte und dergleichen werden auf eine Startadresse eingestellt und belegen dann je nach Gerät nur diesen Startkanal oder auch weiter fortlaufende Kanäle (z.B. könnte ein Moving Head mit der Startadresse 7 die Kanäle 7, 8, 9, 10, .. 15 belegen). Die Anzahl der belegten Kanäle ist vom Gerät abhängig und muss entsprechend bei der Vergabe der anderen Startadressen berücksichtigt werden.
Während die Übertragung per DMX läuft werden Änderungen in den Kanälen reihum übertragen. Dabei werden aufgrund der Einschränkungen des Protokolls stets alle anderen Kanäle ebenfalls übertragen - unabhängig ob dies zum entsprechenden Zeitpunkt notwendig ist oder nicht. Wichtig ist hierbei, dass auch der Wert "0" (Scheinwerfer aus, Flammenprojektor aus, ..) nur durch einen neuen Übertragunszyklus an die Geräte weiter gegeben wird. Kommt es zum Beispiel dazu, dass durch einen Kabelfehler die Übertragung abbricht so empfangen die Geräte keine aktuellen Kanalwerte mehr und bleiben üblicherweise beim letzten übertragenen Zustand stehen. Dies ist bei einer Bühnenbeleuchtung oft nicht dramatisch, wenn der Scheinwerfer noch brennt geht davon keine Gefahr aus. Bei pyrotechnischen Effektgeräten kann solch ein "stehen bleiben" aber zum Beispiel auch dafür sorgen, dass ein Flammenprojektor einen durchgehenden Flammenstoß erzeugt wovon natürlich eine erhebliche Gefahr ausgehen kann.
Neben dem Risiko einer Unterbrechung der Übertragung ist beim DMX-Protokoll außerdem problematisch, dass die übertragenen Daten in keiner Weise vor Störungen geschützt sind. Die Werte der einzelnen Kanäle werden nach einer Startinformation einfach Kanal für Kanal hintereinander übertragen ohne das eine Absicherung durch z.B. eine Prüfsumme erfolgt. Das bedeutet, dass ein Empfänger eine Störung in der Datenübertragung (welche auch bei kabelgebundenen Übertragungen möglich ist!) eventuell als einen falschen Wert für einen Kanal interpretieren kann. Aus diesem Grund haben sicherheitsrelevante Geräte wie zum Beispiel Flammenprojektoren oft einen Scharfschalte-Kanal welcher in Kombination mit dem eigentlichen Auslösekanal angesteuert werden muss. Auch wenn dies eine Fehlauslösung unwahrscheinlicher macht können sich Störungen immer noch in ungewünschter Art und Weise auswirken. Es ist deshalb sehr wichtig bei einer Ansteuerung von sicherheitsrelevanten Geräten grundsätzlich eine zweite Möglichkeit vorzusehen diese abschalten zu können (z.B. Unterbrechung des Stromanschlusses, ..). Außerdem sollten diese Geräte mit dem Bewusstsein verwendet werden, dass das sonst mit dem PyroNeo-System übliche Level an Sicherheit bei einer solchen ungesicherten Übertragung nicht gewährleistet werden kann. Es sollte daher im Umgang mit diesen Geräten grundsätzlich davon ausgegangen werden dass Fehlauslösungen möglich sind.
Funktionsweise des DMX-Moduls
Das DMX-Modul dient dazu eine oder mehrere vorgefertigte Sequenzen aus DMX-Kanaldaten, passend zur jeweiligen pyrotechnischen Show, auszugeben. Es ähnelt in seiner Funktionsweise dem Audiomodul mit dem wichtigen Unterschied das hier nicht nur eine Audiodatei gleichzeitig wiedergegeben werden kann sondern eine Mischung aus unterschiedlichen DMX-Sequenzen "abgespielt" werden kann. Hierzu wird zunächst die gewünschte Funktion während einer Show durch eine entsprechende Planungssoftware (z.B. SkyConductor) festgelegt. Diese Planungsdaten werden anschließend zusammengefasst und in einem kompakten Format auf einer SD-Karte abgespeichert.
Das DMX-Modul wird am Sender angelernt und die entsprechende SD-Karte wird eingelegt. Während der Show werden die vorher abgespeicherten Daten von der SD-Karte geladen und passend zum aktuellen Ablauf in DMX-Steuerinformationen umgesetzt, welche dann per Kabel an die Effektgeräte übertragen werden. Diese setzen die vorher geplanten Abläufe dann in entsprechende Effekte um.
Sequenzen
Intern verwendet das DMX-Modul eine feste Menge an Steuersequenzen. Diese entsprechen weitgehend den bereits bekannten Sequenzen wie sie auch in den Zündmodulen und im Commander verwendet werden: Es sind kleine Mini-Shows. Jede Sequenz besteht aus einer Folge von Befehlen die dazu führen dass entweder ein bestimmter Wert auf einem DMX-Kanal ausgegeben wird, die Ausführung der Sequenz für eine bestimmte Dauer pausiert wird oder eine andere Steuerfunktion ausgeführt wird. Im DMX-Modul können zur Zeit bis zu 30 Sequenzen gleichzeitig abgearbeitet werden (Sequenz 0 = automatische Show, Sequenzen 1 - 4079 = manuelle Sequenzen, 4080-4090 = Reserven). Diese "gewöhnlichen" Sequenzen lassen sich ganz normal über einen Sender ansteuern und während einer Show auslösen.
Sondersequenzen
Zusätzlich zu den über den Sender abrufbaren Showsequenzen werden vom DMX-Modul zu besonderen Zeitpunkten jedoch auch rein interne Sondersequenzen ausgeführt die sich auf die angeschlossenen Geräte auswirken. Als prominentes Beispiel soll hier die Scharf-Schaltung des Systems herhalten: Zu diesem Anlass wird vom DMX-Modul die Scharfschalt-Sondersequenz ausgeführt welche dafür sorgt, dass z.B. der oben bereits erwähnte Scharfschalt-Kanal von Geräten die mit solch einer Funktion ausgestattet sind entsprechend angesteuert wird. Ebenso gibt es eine Sondersequenz, die dafür sorgt, dass beim Pausieren einer Show sämtliche Geräte bei denen dies erforderlich ist, in eine Sicherheitsposition gefahren werden können.
Servicesequenzen
Neben diesen Sondersequenzen gibt es noch zusätzliche Sequenzen welche der Verwaltung und dem Service von bestimmten Geräten dienen und sich menügesteuert direkt am DMX-Modul aufrufen lassen. Diese Sequenzen bezeichnen wir als Servicesequenzen. So wäre z.B. für einen Flammenprojektor eine Servicesequenz welche testweise einen kurzen Flammenstoß erzeugt oder eine Servicesequenz zum Entlüften des Gerätes nach der Show denkbar. Diese Möglichkeiten sind jedoch immer davon abhängig, welche Daten in der Gerätedefinition der jeweiligen Planungssoftware hinterlegt wurden. Alle in einer Steuerdatei enthaltenen Servicesequenzen lassen sich über das Menü des DMX-Moduls abrufen.
Scharf-Schaltung und Panik-Modus
Das DMX-Modul ist mit einer Funktion ausgerüstet, die im Fall einer Unscharf-Schaltung alle während einer Show vorgenommenen Kanaländerungen augenblicklich zurück nimmt. Zu diesem Zweck werden sämtliche DMX-Kanalwerte im Moment des Scharf-Schaltens zwischengespeichert und beim unscharf schalten wiederhergestellt. Außerdem werden beim unscharf schalten alle noch laufenden DMX-Sequenzen abgebrochen, welche nicht als "darf auch unscharf laufen" markiert sind. Im Gegensatz dazu wird bei der Benutzung der Panik-Funktion am Sender nur temporär auf den Zustand vor dem scharf schalten gewechselt. Sobald der Panik-Modus verlassen wird, wird zum Zustand zurück gekehrt der vorliegen würde wenn die Show ganz normal fortgesetzt worden wäre. Sequenzen laufen also auch während des Panik-Modus im Hintergrund weiter, die entsprechenden Kanaldaten werden jedoch erst ausgegeben wenn der Panik-Modus verlassen wird.
Vor allem die komplette Rückkehr zum Unscharf-Modus kann zu ungewollten Effekten führen: Wenn der "Scharf"-Kanal eines Flammenprojektors in der Show bei Zeit 0 einmalig auf 100% gesetzt wird, in der Show aber einmal unscharf und anschließend wieder scharf geschaltet wird ist der Scharfschalt-Kanal anschließend auf 0% - der Flammenprojektor wird danach nicht mehr weiter arbeiten. Solche Scharfschalt-Kanäle sollten also nur unmittelbar vor der Auslösung gesetzt werden ODER direkt in die Scharfschalt-Sequenz eingebunden werden. Dies ist jedoch von der verwendeten Software und der Gerätedefinition abhängig.
Für Geräte, welche keiner Scharfschaltung bedürfen und welche durch den Wechsel zwischen einem scharfen und unscharfen System nicht beeinflusst werden sollen lassen sich DMX-Kanäle definieren deren Zustand durch das unscharf schalten nicht überschrieben werden soll. Dies muss entsprechend über die Gerätedefinition des Effektgeräts festgelegt werden.
Scharf-Sperre
Für jeden DMX-Kanal kann über die DMX-Showdatei auf der SD-Karte festgelegt werden, dass der Kanal nur angesteuert werden darf wenn das System scharf geschaltet ist. In diesem Fall wird der Kanal unabhängig von der internen oder externen Einstellung so lange auf 0 (=Standardwert) gehalten, bis das System scharf geschaltet wird. Im Anschluss verhält sich der Kanal wie alle anderen Kanäle die nicht in diesem Modus sind. Für Kanäle mit Scharf-Sperre wird also verhindert, dass sie vor der Scharf-Schaltung überhaupt angesteuert werden können. Dadurch, dass das DMX-Modul diesen Kanal auch dann nicht ausgibt, wenn ein vorne angeschlossenes Lichtpult den Kanal ansteuert ist somit ein effektiver Schutz vor potenziell gefährlichen Bedienungsfehlern gewährleistet.
DMX-Mischmodi
An das DMX-Modul kann eine herkömmliche DMX-Signalquelle (z.B. Lichtpult) angeschlossen werden. Die Kanaldaten dieser Quelle werden dann auf verschiedene Weise mit den internen Kanaldaten des DMX-Moduls zusammen gemischt. Folgende Modi lassen sich über das Menü des DMX-Moduls konfigurieren:
Modus | Funktion (nicht scharf) |
Funktion (scharf geschaltet) |
---|---|---|
Intern | (Eingehende Daten werden ignoriert) | |
Through (w/locks) | Interne Daten werden nicht nach außen gesendet. | Nach dem Scharf schalten intern benutzte Kanäle überschreiben externe Kanaldaten. |
HTP mix | Aus den internen und externen Daten wird pro Kanal jeweils der höhere Wert nach außen gesendet. |
(wie nicht scharf) |
HTP (w/locks) | Aus den internen und externen Daten wird pro Kanal jeweils der höhere Wert nach außen gesendet. |
Wie (nicht scharf), jedoch haben Kanäle die nach der Scharfschaltung intern geschrieben wurden immer Vorrang. |
LTP mix | Aus den internen und externen Daten wird pro Kanal jeweils der Wert ausgegeben der zuletzt verändert wurde. |
(wie nicht scharf) |
HTP (w/locks) | Aus den internen und externen Daten wird pro Kanal jeweils der Wert ausgegeben der zuletzt verändert wurde. |
Wie (nicht scharf), jedoch haben Kanäle die nach der Scharfschaltung intern geschrieben wurden immer Vorrang. |
Allgemein kommt die Funktionsweise des "(w/locks)"-Modus nur im scharf geschalteten Modus zum tragen und überschreibt dann den eingestellten Modus. Dabei werden jedoch nur DMX-Kanäle überschreiben und exklusiv vom DMX-Modul intern gesteuert die in einer Sequenz beschrieben wurden.
Ortsbedienung
Die Vor-Ort-Bedienung erfolgt menügeführt. Der Aufruf des Menüs erfolgt über die OK-Taste während das Modul nicht im Abspielmodus ist. Ein Menüeintrag wird über die Hoch/Runter-Tasten ausgewählt und per OK bestätigt. In jedem Menü gibt es einen Eintrag, über welchen das Menü wieder verlassen werden kann. Dieser befindet sich meist an erster Stelle jedes Menüs.
Im Falle einer Eingabe/Auswahl kann die aktuelle Selektion (der ausgewählte Wert) über Hoch/Runter verändert werden. Die nächste Eingabestelle wird, im Fall von numerischen Eingaben, über die "Rechts"-Taste ausgewählt. Wenn die Eingabe abgeschlossen ist, wird die OK-Taste betätigt um die Eingabemaske zu verlassen.
Menüstruktur
Auf die folgende Menüstruktur kann zugegriffen werden. Die Liste bezieht sich jeweils auf die aktuellste Firmware-Version.
- Energy..
- Enter sleep mode
- Das Modul wird schlafen gelegt. Es kann über den Einschaltbutton wieder geweckt werden.
- Turn off module
- Das Modul wird abgeschaltet.
- Protect battery
- Schaltet den Batterieschutz an und aus (automatisches Abschalten bei niedrigem Akkustand)
- Calibr. battery
- Die Batteriespannung kann kalibriert werden. Hierzu muss die separat gemessene Batteriespannung eingegeben werden.
- Deep dischg
- Tiefentladungszähler. Gibt an, wie oft die Batterie tiefentladen wurde. Auswählen des Menüeintrags zum Zurücksetzen des Zählers.
- Module settings..
- Module nr
- Modulnummer kann eingestellt werden
- Release module
- Das Modul wird freigegeben, ein neuer Systemschlüssel kann per Kabel programmiert werden
- Radio settings..
- Radio channel
- Der Funkkanal kann eingestellt werden
- Max. volume..
- Erlaubt das Einstellen der maximal zulässigen Lautstärke. Diese Einstellung sollte vom angeschlossenen Ton-Equipment abhängig gemacht werden.
- Music offsets..
- Erlaubt das Einstellen eines Zeitversatzes zwischen der Showzeit und der Abspielzeit. Die Abweichung kann entweder manuell eingegeben werden oder über die Entfernung zum Publikum berechnet werden.
- SMPTE offsets..
- Erlaubt das Einstellen eines Zeitversatzes zwischen der Showzeit und der SMTPE-Zeit.
- Backlight
- Es kann eingestellt werden, wie lange die Display-Beleuchtung nach der letzten Eingabe aktiv bleibt. 0 = Dauerhaft An
- Reset settings
- Setzt verschiedene benutzerdefinierte Einstellungen zurück
- Battery
- Dient zum genauen Ablesen der aktuellen Batteriespannung
- Module tests..
- Full module test
- Führt einen vollständigen Modultest durch. Beobachten Sie das bzw. folgen Sie den Anweisungen auf dem Display.
- ACHTUNG: Während der Test läuft kann das Zündmodul nicht bedient werden. Teilweise wird das Display flackern bzw. keine entsprechenden Informationen ausgeben - das ist normal. Sollten Sie einige Tests überspringen wollen, so tun Sie dies mit dem Einschaltknopf. Bei der anschließenden Auswertung sollten sämtliche nicht-übersprungene Tests den Status "OK" liefern.
- Write test protocol
- Gibt das konkrete Testprotokoll auf dem Modulbus aus. ACHTUNG: Hierfür wird ein reines Textformat benutzt, welches nur über ein Terminal-Programm und einen Sender gelesen werden kann. Für Details kontaktieren Sie uns bitte.
- Pin control
- Erlaubt es, einzelne Ausgänge des Mikrocontrollers von Hand zu steuern. Benutzen Sie diese Funktion nur, wenn Sie wissen, was sie tun!
Anlernen
Jedes Zündmodul muss vor der Verwendung mit einem Sender an diesen angelernt werden. Beim Anlernen werden wichtige Systemparameter wie z.B. der Systemschlüssel und der Systemcode des jeweiligen Senders in das Zündmodul übertragen, so dass anschließend eine sichere und fälschungssichere Funkkommunikation möglich ist.
Wenn der Systemschlüssel beim Anlernen bereits korrekt gesetzt ist (z.B. innerhalb einer Firma, wo alle Geräte den gleichen Schlüssel benutzen), ist keine Kabelverbindung notwendig, sondern das Anlernen kann über die Funkverbindung, z.B. auch nach dem Aufbau der Show, durchgeführt werden.
Wenn ein Modul z.B. von einem Kollegen ausgeliehen wurde, der sinnvoller Weise einen unterschiedlichen Systemschlüssel benutzt, muss für den Anlernvorgang eine Kabelverbindung zum Zündmodul bestehen, da dann der sensible Systemschlüssel übertragen wird, welcher bei der Benutzung einer Funkverbindung sonst abgehört werden könnte.
Zum Anlernen selbst ist je nach Sender ein unterschiedliches Vorgehen notwendig, dies lesen Sie bitte in der Bedienungsanleitung des jeweiligen Senders (bzw. des PC-Plugins) nach.